Antibellhalsband â Wissenswertes und Alternativen
- Löst Strafreize aus
- Verunsichert Hunde
- Verursacht Stress
- Kann Ăngste auslösen
- Kein faires Training
Die besten Alternativen zum Antibellhalsband
- AntibellhalsbÀnder können bei deinem Vierbeiner Stress, Angst und teilweise sogar Schmerzen verursachen.
- Der Einsatz kann Hunde stark verunsichern und anderes Fehlverhalten auslösen sowie verstÀrken. Aggressionen und Angststörungen sind nur beispielhafte Folgen.
- Mit alternativen Hilfsmitteln kannst du dir das Antibell-Training erleichtern und eine partnerschaftliche Mensch-Hund-Beziehung fördern.
Hundegeschirr von DOG Copenhagen
- Gepolstert
- 2 Leinen-Fixierungen
- Mit Haltegriff
- Reflektierend
- Zahlreiche Farben
Vorteile | Nachteile |
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FĂŒhrleine von Julius-K9
- Abgerundete RĂ€nder am Gurt
- Eingewebte Gummifasern
- VerstÀrkter Griff
- Verschiedene Farben
- Diverse LĂ€ngen
Vorteile | Nachteile |
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Leckerlibeutel von Hund ist KönigŸ
- Mit Gummizug
- 4 Tragevarianten
- GĂŒrtelclip und GĂŒrtelschlaufe
- Zip-Fach fĂŒr Handys (bis 16,5 cm)
- Inklusive Kotbeutelspender
Vorteile | Nachteile |
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Adaptil Erziehungshalsband mit Entspannungs-Botenstoff
- NatĂŒrliche Beruhigung
- Von TierÀrzten empfohlen
- Wissenschaftlich belegt
- Ohne Strafreiz
- Einfache Anwendung
Vorteile | Nachteile |
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Ratgeber zum Antibellhalsband â Fakten zur AufklĂ€rung
Dass sich Hundehalter nach Möglichkeiten umsehen, um ihrem Vierbeiner das unerwĂŒnschte Bellen abzugewöhnen, ist verstĂ€ndlich. Hundegebell kann die Nerven stark belasten und sogar reichlich Ărger mit Nachbarn verursachen. Dennoch gibt es gute GrĂŒnde, sich gegen ein Antibellhalsband zu entscheiden.
Aufbau und Funktion â auf Bestrafung ausgelegt
Bei AntibellhalsbĂ€ndern wird ein Strafreiz ausgelöst, sobald der Hund zu bellen beginnt. Bei gĂ€ngigen Modellen funktioniert das automatisch ĂŒber ein kleines Mikrofon. Es ist in einem kleinen KĂ€stchen verbaut, das sich am Halsband befindet.
Folgende Strafreize sind typisch fĂŒr AntibellhalsbĂ€nder und sollen das unerwĂŒnschte Verhalten beim Hund unterbinden:
- Luftstoà mit ZischgerÀusch (geruchlos)
- SprĂŒhstoĂ (z. B. unangenehme Duftsprays)
- Vibration
- Ultraschall-Signal (unangenehmer Ton)
Diese Reize sind fĂŒr Hunde nicht nur unangenehm, sie können auch schwere Folgen haben.
Risiken und mögliche Folgen â Stress, Ăngste und Störungen
Obwohl Hundehalter durch das automatisch aktive Antibellhalsband fĂŒr die Korrektur beim Bellen nicht anwesend sein mĂŒssen und der Hund bei Abwesenheit seines Frauchens beziehungsweise Herrchens keinen direkten Zusammenhang zum Reiz herstellen kann, bringt die Verwendung zahlreiche Risiken mit sich:
- Unkontrollierte Bestrafung: Die Korrektur durch ein Antibellhalsband findet anonym statt. Der Hund kann also die Quelle nicht nachvollziehen. Er bekommt auch keine Verwarnung, sondern wird sofort bestraft. Teilweise nicht nur beim Bellen, sondern auch beim Jaulen oder Knurren.
- Stress: Diese Art der Korrektur kann dazu fĂŒhren, dass sich dein Hund dort, wo er sich zum Zeitpunkt der Strafe aufhĂ€lt, immer unwohler fĂŒhlt. Sind das die eigenen vier WĂ€nde, wird er sich zu Hause zunehmend unsicher fĂŒhlen. Das fĂŒhrt wiederum zu einem steigenden Stresspegel. Stress ist fĂŒr das Lernen kontraproduktiv und wirkt sich auf die Gesundheit der Tiere negativ aus.
- Verunsicherung: FĂŒr bereits Ă€ngstliche, unsichere oder gar traumatisierte Hunde sind AntibellhalsbĂ€nder der Supergau. Die HalsbĂ€nder können die Tiere in regelrechte Starren verfallen lassen. Aber selbst gut sozialisierte und mental ausgeglichene Hunde verwandeln sich durch den Einsatz derartiger Strafreize schnell in Ă€ngstliche und völlig verunsicherte GefĂ€hrten.
- Geister und körperlicher Schaden: Diese Verunsicherung und der erhöhte Pegel an Stresshormonen im Körper können wiederum zu Aggressionen, körperlichen SchĂ€den und AngstzustĂ€nden fĂŒhren.
- Fatale Fehlfunktionen: Hinzu kommt, dass manche GerĂ€te sogar dann einen Reiz auslösen, wenn der TrĂ€ger des Antibellhalsbandes ĂŒberhaupt keinen Laut von sich gegeben hat. Beispielsweise, wenn andere Hunde im Haushalt bellen oder es im Freien zu Begegnungen kommt. Dann werden die Tiere fĂ€lschlicherweise bestraft und verlieren das Vertrauen.
Antibellhalsband mit Fernbedienung â verbotene Bestrafung
Andere Modelle funktionieren nicht automatisch, sondern per Fernbedienung und werden von Hundehaltern direkt ausgelöst. Beim Antibellhalsband mit Strom beziehungsweise Fernbedienung handelt es sich um das sogenannte Teletakt fĂŒr Hunde â auch Ferntrainer genannt. Das ist ein strombetriebenes System mit Halsband und Fernbedingung, womit der Mensch aus der Entfernung einen Stromimpuls auslösen kann, den Hunde dann am Hals zu spĂŒren bekommen.
Verbote in Ăsterreich und der Schweiz â viele Produkte sind nicht gestattet
Die Schweiz hat fĂŒr ErziehungshalsbĂ€nder ein Verbot erlassen gemÀà Tierschutzverordnung (TSchV) Art. 76:
âDie Verwendung von GerĂ€ten, die elektrisieren, fĂŒr den Hund sehr unangenehme akustische Signale aussenden oder mittels chemischer Stoffe wirken, ist verboten.â
Auch in Ăsterreich sind chemische oder elektrisierende DressurgerĂ€te sowie âtechnische GerĂ€te, Hilfsmittel oder Vorrichtungenâ gesetzlich verboten, die auf die Beeinflussung des Verhaltens von Tieren durch Strafreize oder HĂ€rte abzielen. (Quelle: Tierschutzgesetz § 5 Absatz 3.
Bellen dient der Kommunikation â Zuhören hilft Ursachen zu finden
Jaulen, Bellen und Knurren sind natĂŒrliche Kommunikationsmittel von Hunden. Ein Antibellhalsband unterdrĂŒckt diese Kommunikation, fĂŒhrt aber weder zu nachhaltigem Trainingserfolg noch fördert es psychisch gesunde Tiere.
Womöglich stellen Hunde das Bellen durch den Einsatz von AntibellhalsbÀndern zwar ein, eine faire Trainingsmethode ist das aber nicht. Die Tiere empfinden stattdessen zunehmend Stress, werden verunsichert und lernen keine Alternativen zu ihrem Fehlverhalten.
Positive BestĂ€rkung statt Bestrafung â fĂŒr ein vertrauensvolles Training
âTrainingsmethoden, die auf Strafe, Dominanz, Unterwerfung, Druck und DrohgebĂ€rden basieren, sind nicht nur veraltet, sondern auch gefĂ€hrlich. Hunden wird beigebracht, dass der Mensch unberechenbar und potenziell gefĂ€hrlich ist. Die Mensch-Tier-Beziehung wird dadurch geschĂ€digtâ, so die Tierschutzorganisation Vier Pfoten in einem Beitrag ĂŒber ErziehungshalsbĂ€nder.
Doch wie lĂ€sst sich das unerwĂŒnschte Bellen ohne Antibellhalsband abtrainieren? Zum VerstĂ€ndnis weisen wir auf einige Fakten rund um das Bellen und mögliche GrĂŒnde hin:
- Unterschiede: Es gibt mehrere Arten von Hundegebell. Das Spektrum reicht vom leisen Wuffen, das teilweise als Warnung dient, bis zum knurrenden Gebell in voller LautstÀrke.
- StimmungsabhÀngig: Zudem unterscheiden sich die Bell-Laute und jeder davon, hÀngt mit einer anderen Stimmung zusammen.
- GrĂŒnde: Hunde bellen aus unterschiedlichsten GrĂŒnden. Die einen am Gartenzaun, andere wenn Besucher kommen, sie allein zu Hause sind oder bei Unterforderung. Bellen kann zum Beispiel sozial, jagdlich, territorial, informativ oder korrigierend motiviert sein. Knurren und Bellen können auĂerdem Anzeichen dafĂŒr sein, dass mit deinem Vierbeiner gesundheitlich etwas nicht stimmt.
- Körpersprache: Bevor ein Hund bellt, sendet er in zahlreichen Situationen viele andere Signale aus. Beispielsweise in Form eines schleichenden Gangs oder einer horizontal ausgerichteten Rute bei einer drohenden Auseinandersetzung mit Artgenossen.
- Zuchtbedingt: Der Mensch hat das Bellen als rassetypische Eigenschaft durch gezielte Zucht gefördert. Deshalb neigen einige Hunderassen mehr und andere weniger zum Bellen. Beispielsweise wurden sogenannte Wach- und Hofhunde so gezĂŒchtet, dass sie ein stĂ€rkeres territoriales Verhalten aufweisen als andere Hunde. Ein typisches Beispiel ist der Hovawart.
Weitere Beispiele fĂŒr Hunderassen, die zum Bellen neigen:
- Appenzeller Sennenhund
- Beagle
- Foxterrier
- Zwergschnauzer
- Yorkshire Terrier
- Chihuahua
- Dackel
- Deutscher SchÀferhund
Alternativen zum Antibellhalsband â ein faires Anti-Bell-Training
Du brauchst kein Antibellhalsband, um deiner Fellnase das Bellen abzutrainieren. Mit sinnvollem Zubehör, den richtigen Trainingsmethoden, Zeit und etwas Geduld kannst du deinem Hund das erwĂŒnschte Verhalten beibringen. Wir gehen auf drei Produkte ein und haben einige lehrreiche Videos fĂŒr dich arrangiert.
- Hundegeschirr: Wenn dein Hund an der Leine unkontrolliert bellt und zieht, kannst du dir das Training mit einem Hundegeschirr vereinfachen. WĂ€hrend bei einem Halsband durch den Druck auf den sensiblen Halsbereich WirbelsĂ€ulen- und Kehlkopfverletzungen möglich sind, bietet ein gut sitzendes Hundegeschirr mit Polsterung erhöhten Tragekomfort fĂŒr Hunde und schmerzfreie Kontrolle. FĂŒr ziehende Hunde kann ein Anti-Zug-Geschirr von Vorteil sein. An sogenannten VorderfĂŒhrgeschirren wird die Leine am Brustgurt fixiert und du kannst deinen Hund bei unerwĂŒnschtem Verhalten wie Bellen und Ziehen sanft zu dir lenken.
- FĂŒhrleine: Eine klassische FĂŒhrleine eignet sich hervorragend fĂŒr den tĂ€glichen Spaziergang und leistet auch beim Anti-Bell-Training gute Dienste. Mit einer solchen Leine kannst du deinen Vierbeiner gut kontrollieren. In Kombination mit einem Geschirr klappt das Trainieren auch schonend fĂŒr Kehlkopf und WirbelsĂ€ule. Unter anderem gibt es geflochtene Hundeleinen, die angenehm griffig und reiĂfest sind und guten Halt gewĂ€hrleisten.
- Futterbeutel: Willst du deinem Vierbeiner das Bellen abgewöhnen, sind Leckerli nĂŒtzlich fĂŒr die positive VerstĂ€rkung. Mit ausgewĂ€hlten Leckereien, die deinem Hund besonders gut schmecken, kannst du ihn gezielt belohnen und das gewĂŒnschte Verhalten fördern. Ein Futterbeutel ist dabei praktisch, damit du die HĂ€nde frei hast und diese gezielt fĂŒr Gesten nutzen kannst. Hast du die Belohnung nicht stĂ€ndig in den Fingern, sondern holst sie erst aus dem Beutel, wenn das richtige Verhalten gezeigt wird, fĂ€llt gezieltes Training leichter.
Die folgenden Videos zeigen, wie Hunden das unnötige Bellen in verschiedenen Situationen gezielt abgewöhnt werden kann â ohne Antibellhalsband und gewaltfrei:
Vor- und Nachteile
Vorteile | Nachteile |
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FAQ â hĂ€ufige Fragen zum Antibellhalsband
Frage | Antwort |
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Sind AntibellhalsbĂ€nder erlaubt? | Viele AntibellhalsbĂ€nder sind verboten. Das gilt zum Beispiel fĂŒr HalsbĂ€nder mit Stromimpuls. Wer sie Hunden anlegt beziehungsweise die Produkte verwendet, begeht laut Tierschutzgesetz eine Ordnungswidrigkeit und kann mit GeldbuĂen von bis zu 25.000 Euro zur Rechenschaft gezogen werden.
Die TierĂ€rztliche Vereinigung fĂŒr Tierschutz (TVT) betrachtet neben elektrischen GerĂ€ten auch diejenigen als tierschutzwidrig, die mit DĂŒften, GerĂ€uschen oder LuftstöĂen die Kommunikation von Hunden beeinflussen. Die TVT hat rund 1.300 TierĂ€rzte und zahlreiche Naturwissenschaftler als Mitglied. Die Schweiz verbietet ErziehungshalsbĂ€nder mit Elektrisierung, akustischen Signalen und chemischen Stoffen. In Ăsterreich gibt es ein Verbot fĂŒr chemische und elektrisierende GerĂ€te oder Hilfsmittel zur Hundeerziehung, welche das Verhalten durch Strafreize oder HĂ€rte beeinflussen sollen. |
Sind AntibellhalsbĂ€nder sinnvoll? | Wir raten von Antibell-HalsbĂ€ndern mit Strafreizen ab. TierĂ€rzte, TierschĂŒtzer, zahlreiche Hundetrainer und die Gesetzgebung zeigen auf, dass Strafreize keine tierschutzkonforme Lösung sind. Verzichte deshalb auf diese Form der Gewalt. |
Gibt es Alternativen? | Ja. Die beste Alternative fĂŒr den Einsatz von AntibellhalsbĂ€ndern ist ein Antibell-Training auf Basis positiver VerstĂ€rkung. Es zahlt sich nicht nur aus, es kann auch SpaĂ machen. Zum einen, weil das gemeinsame Trainieren die Bindung zwischen dir und deinem Vierbeiner stĂ€rkt. Zum anderen erfĂ€hrt dein Hund ohne Bestrafung, was er darf und was nicht, und du lernst wiederum, auf seine Körpersprache zu achten.
Mit Hundegeschirren, FĂŒhrleinen und dem gezielten Einsatz von Leckerlis kannst du deinem Hund das unerwĂŒnschte Bellen abtrainieren. Hundetrainer, Literatur, Video-Anleitungen und Onlinekurse können dabei eine groĂe Hilfe sein. Mach dich schlau! |
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