Saluki – Arabischer Windhund mit vielen Gewändern

Saluki 04 Für Muslime ist der elegante Saluki ein „Geschenk Allahs“ – in orientalischen Ländern ist er seit Jahrtausenden verbreitet und wird von Menschen verehrt. Im riesigen Verbreitungsgebiet haben sich viele verschiedene Schläge entwickelt, die unterschiedliche Farben und Fellstrukturen haben. Beim Kauf gibt es also einiges zu beachten.
Besonderheiten
  • Kurzhaarig oder befedert
  • Viele Fellfarben
  • Sehr energiegeladen
  • Muss frei rennen
  • Eigenständiger Denker

Rasseportrait: Saluki

Andere Namen Gazellehound, Persian Greyhound, el Hurr, Tazi
Herkunft Mittlerer Osten (Türkei, Irak, Iran, Israel, Saudi Arabien)
Klassifikation Jagdhund/Rennhund
Größe Widerristhöhe bei Rüden 58 – 71 cm, bei Hündinnen kleiner
Gewicht Nicht festgelegt, normal unter 27 kg
Körperbau Schmal, nicht länger als hoch, tiefe Brust, ausgeprägte Hüftknochen
Augen Groß, oval und dunkel
Ohren Befederte große Hängeohren (beim Kurzhaar nicht befedert)
Fell & Farbe Kurzhaar und Langhaar, alle Farben kommen vor
Besonderheiten Befederung beim Langhaar nur auf Ohren, Rückseiten der Läufe und Rute
Charakter Intelligent, eigenständig, sensibel, sehr aktiv
Pflege Fell regelmäßig bürsten
Gesundheit Kaum Hüftprobleme, Neigung zu Krebs (Lymphom, Leber) und altersbedingten Herzproblemen
Zucht In Deutschland aktiv, auch Notvermittlung

Äußere Merkmale des Salukis – Ein Windhund voller Anmut

Der Saluki ist ein edler Windhund, der sportlich und wendig wirkt und am Widerrist bis zu 71 cm misst (Standard für Rüden 58 – 71 cm, Hündinnen etwas kleiner). Das Gewicht wird im FCI-Standard nicht vorgegeben, liegt aber meist zwischen 18 und 27 kg. Der gesamte Körper sollte ebenmäßig geformt sein und in der Länge etwa der Widerristhöhe entsprechen. Die Typen werden in Langhaar und Kurzhaar unterschieden, ferner gibt es leichte Unterschiede hinsichlich des Körperbaus und der Fellfarbe unter den regionalen Schlägen.

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Wichtige Proportionen und Erkennungsmerkmale

  • Der Kopf sollte lang und schmal sein, ohne Stirnwölbung oder ausgeprägten Stopp. Nur der kräftige Kiefer ist stark ausgeprägt und verleiht dem Gesicht eine adelige Form.
  • Die Farbe des Nasenschwamms sollte bei allen Typen schwarz oder leberfarben sein.
  • Die Augen sind groß und oval, sie treten nicht hervor und werden als „“leuchtend““ beschrieben. Sie sind dunkel- bis haselnussbraun gefärbt.
  • Bewegliche Hängeohren, die weit oben und seitlich am Kopf ansetzen, gehören zu den markantesten Eigenschaften der Rasse. Beim langhaarigen Saluki sind sie fein und sehr lang befedert.
  • Der lange und biegsame Hals geht in den breiten Rücken über. Die Lenden sind leicht gewölbt und gut bemuskelt, an der Kruppe sind weit auseinanderstehende Hüftbeinhöcker zu erkennen. Die Rippen sind weder tonnenförmig noch flach, insgesamt sind sie eher schmal, lang und tief, sie zeichnen sich vor dem gut aufgezogenen Bauch gut ab.
  • Schulterblatt und Oberarm sind von gleicher Länge und gut zurückgestellt. Das Kniegelenk ist leicht gewinkelt und die Sprunggelenke sind tiefgestellt. Zwischen den langen Zehen wächst eine Befederung.
  • Die tief ansetzende Rute ist recht lang und wird fast nie über dem Rücken getragen.

Fell und Farben

Es gibt mehr langhaarige als kurzhaarige Schläge. Der Kurzhaar-Saluki trägt sehr kurzes, seidiges Haar ohne jegliche Befederung. Langhaarige Varianten tragen mittellanges, glattes Haar, das sich der Körperform immer noch anpasst und nicht herabhängt. Nur die leicht wellige Befederung an den Ohren, den Rückseiten der Läufe und an der Rute hängt lang herab.

In Europa treffen alle Schläge aus den verschiedenen persischen Regionen zusammen und werden untereinander gemischt. Es kommen also fast alle existierenden Farben bei Welpen von Züchtern in Deutschland vor:

  • Schwarz: Stellenweise (manchmal ganz) mit Braunstich, der ursprünglichen Wildzeichnung entsprechend
  • Grau in allen Schattierungen
  • Chocolate in allen Tönen
  • Blau mit hellen Augen (Dilute)
  • Zobel (Sable) – Rot mit eingestreuten schwarzen Haaren
  • Rot in allen Schattierungen
  • Falb bis Cremefarben
  • Schwarz und Loh oder Blau und Loh (hellbraune bis cremefarbene Abzeichen am Fang, an den Augenbrauen und an der Unterseite des Körpers)
  • Wildfarbe (Aguti)
  • Grizzle: Aguti-Färbung mit Lohabzeichen in Rot oder Cremefarbe
  • Sehr selten einfarbig weiß (extreme weiße Scheckung)
  • Die einzige nicht akzeptierte Färbung ist gestromtes Fell.

Abzeichen und Scheckung

  • Weiße Abzeichen kommen in klein an der Rutenspitze, an den Pfoten und an der Brust vor.
  • Die Abzeichen kommen in allen Größen vor, sodass auch Mantelscheckungen und weißes Fell mit schwarzen Flecken auftreten.
  • Auch getüpfeltes Fell kommt vor.

Aguti: Die besondere Wildfärbung

  • Fellfarbe schwarzgrau bis rötlich-grau
  • Muster wie beim Wolf
  • Agutihaare sind gebändert, das heißt, dass sie rote und schwarze Zonen haben.

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Das Geschenk Allahs aus dem Nahen Osten – Geschichte des Saluki

Zu der Entstehung des Salukis ist wenig bekannt, da ähnliche Hunde schon seit Jahrtausenden im persischen Raum verbreitet sind. Schon vor 6000 Jahren bildeten Sumerer (heute Irak) sie auf Keramikobjekten ab. Genetisch sind sie dem Wolf deutlich näher als Sibirische Huskys oder australische Dingos. Jede nahöstliche Region brachte eigene Saluki-Variationen hervor, die bis heute in diesen Gebieten vorkommen:

  • Kurzhaarige Typen wurden von Beduinen genutzt.
  • Hellere Färbungen (Falb und Creme) wurden in Wüstenregionen auf der arabischen Halbinsel und in Ägypten genutzt.
  • Der nordische und befederte Typ war im Iran, Irak und in Syrien am stärksten verbreitet.
  • Sie trugen durch eigenständige Jagd maßgeblich zur Ernährung von ganzen Familien bei. Deshalb sind sie seit jeher hoch angesehen und dürfen im Haus wohnen, was im arabischen Raum sonst nicht üblich ist.

Salukis in Europa

Die ersten Salukis kamen im Rahmen der christlichen Kreuzzüge nach Europa, wurden dort aber nicht gezielt weitergezüchtet. Zu Friedenszeiten wurden einzelne Welpen auch nach Europa verschenkt. Aus dem gesamten arabischen Raum kamen Salukis in allen Fellvarietäten und Farben, für die 1923 zum ersten Mal ein Rassestandard von englischen Zuchtclubs definiert wurde, der alle Farben und Fellvariationen mit einschließt.

Traditionelle Aufgaben

  • Eigenständige Hasenjagd
  • Gazellenjagd (er wird auch Gazellenhund genannt)
  • Mit einer durchschnittlichen Höchstgeschwindigkeit von etwa 60 km/h gehören sie zu den schnellsten Rennhunden

Das Temperament des Saluki – Adel bleibt gern unter sich

Salukis sind aktive, treue Begleiter, die ihre Aufgaben gewissenhaft erfüllen. Im Familienkreis verhalten sie sich ruhig und neigen nicht zum Bellen. Draußen ist ihnen ohne Leine aber nicht zu trauen: Wenn sie eine mögliche Beute entdecken, rennen sie ohne wenn und aber los. Anfänger in der Hundeerziehung sind mit einem jungen Windhund schnell überfordert. Da der Saluki für seine Unabhängigkeit und seine hohen Ansprüche bekannt ist, müssen auch erfahrene Halter ein paar Voraussetzungen erfüllen:

Zu wem passt der Saluki?

  • Arbeitstätige Singlehalter können den sportlichen Ansprüchen der Hunde nur gerecht werden, wenn sie ihren Tagesablauf sehr gut strukturieren.
  • Allein im Haus sucht der Saluki sich selbst Beschäftigung (selten produktiv), deshalb sollte er nur stundenweise allein gelassen werden. Gleichzeitig spielt er ungern mit kleinen Kindern, da sie meist zu schroff mit ihm umgehen.
  • Körperlich eingeschränkte Halter sollten ihrem Hund die Möglichkeit bieten, auf freiem Feld oder auf der Rennbahn zu laufen.
  • Er wurde für die Hetzjagd geschaffen, die in Deutschland verboten ist. Im Alltag ist es nicht immer leicht, diese anspruchsvolle Arbeit durch Sport zu ersetzen. Einfaches Apportieren wird dem Saluki schnell zu langweilig.

Der Charakter des Gazellenhundes zusammengefasst

  • Wird als katzenartig beschrieben
  • Skeptisch gegenüber Fremden
  • One-Man-Dog, der am besten auf den Rudelführer hört
  • Im Haus ruhig
  • Intelligent und eigenständig
  • Sehr ausgeprägter Jagdtrieb im Freien
  • Neigt zur Schüchternheit

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Erziehung eines Saluki Welpens: Rennhunde sind nichts für Anfänger

Ein Windhund bringt viel Veränderung ins Haus – ob als Erwachsener aus der Tierrettung oder als Welpe vom Züchter. Die Tiere sind recht sensibel und reagieren stur auf harte Erziehungsmaßnahmen. Viele Halter berichten, dass man einen Saluki wie eine Katze erziehen muss. Motiviere Deinen Hund mit verlockenden Belohnungen und versuche ihm zu zeigen, dass er Dir voll und ganz vertrauen kann.

So stärkst Du das Vertrauensverhältnis

  • Timing: Korrekturen müssen genau ausgeführt werden. Es bringt nichts, deinem Welpen einen längst vergessenen Pipifleck zu zeigen und ihn erst dann zu ermahnen.
  • Abwechslung: Verhaltensstörungen treten bei Familienhunden meistens aufgrund von Unterforderung auf. Wenn Dein Vierbeiner sich unruhig, ängstlich oder aggressiv verhält, stärke sein Selbstvertrauen und fordere seine Sinne mit anspruchsvolleren Tagesbeschäftigungen.
  • Einfühlsamkeit: Salukis sind keine Raufbolde und haben eine eher niedrige Reizschwelle. Biete Deinem Hund im Haus Rückzugsorte an und lass ihm Raum, wenn er Ruhe braucht.
  • Beim Saluki besteht ständig Fluchtgefahr, da er seinen Instinkten ohne Rücksicht auf seine Erziehung folgt. Beuge gefährlichen Situationen vor und lasse Deinen Hund nur auf eingezäunten Flächen von der Leine.

Beschäftigungsmöglichkeiten für den schnellsten Hund der Welt

  • Er muss täglich rennen. Beim Skaten, Radfahren, Reiten oder Joggen hält er problemlos mit.
  • Zwei- bis dreimal pro Woche sollte er die Möglichkeit haben, frei in einem geschützten Bereich zu rennen. In regionalen Windhundverbänden werden regelmäßig Rennen organisiert.
  • Salukis jagen auf Sicht und nutzen ihren Geruchssinn eher weniger. Mit bunten, weichen Spielzeugen zum Jagen weckst Du schnell das Interesse Deines Hundes.

Pflege und Gesundheit beim Saluki: Healthy Lifestyle für Deinen Hund

Im Durchschnitt erreichen Hunde der Rasse ein Alter zwischen 12 und 14 Jahren. Altersschwäche ist nach Krebs und Herzproblemen die dritthäufigste Todesursache. Einige für große Rassen typische Erbkrankheiten bleiben beim Saluki glücklicherweise aus, so entwickeln sich selten Hüftdysplasien oder andere Knochenprobleme.

Pflege von aktiven Rennhunden

  • Wegen ihres hageren Körperbaus betten sich Windhunde gern weich. Schlafen sie auf dem Boden, entwickeln sich manchmal Hautprobleme an den Gelenken und Hüften.
  • Große Rassen sollten ebenerdig leben und nicht täglich Treppen laufen.
  • Die Ernährung muss an das Bewegungsmaß des Vierbeiners angepasst werden. Die Häufigkeit, Zusammensetzung und Größe der täglichen Rationen solltest Du mit einem Tierarzt absprechen.

Wie pflegeintensiv ist das Fell?

Das dichte, seidige Haar sollte beim Kurzhaar und beim Langhaar Saluki regelmäßig gekämmt werden, um lose Haare zu entfernen. Bilden sich Knoten oder Verfilzungen, hilft nur noch eine Schere zum Entfernen. An den dünnen Ohren ist die Haut besonders empfindlich, deshalb solltest Du die seidigen Haare dort sehr vorsichtig bürsten.

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Saluki vom Züchter kaufen und Salukis in Not – hier findest Du die schönen Araber

In Deutschland gibt es eine kleine Community aus Züchtern, die Salukis in verschiedenen Farben halten. Kurzhaarige Vertreter der Rasse sind hierzulande kaum zu finden, da die schöne Befederung der Ohren in Europa als besonderes Merkmal der Rasse gilt und klar bevorzugt wird. Verschiedene Färbungen findest Du laut VDH hier:

  • Mala’s Amal in NRW züchtet vorwiegend helle und falbfarbene Salukis.
  • Olivia Prehn in Reidenbruch (NRW) züchtet ebenfalls hauptsächlich helle Salukis.
  • Dunkle Salukis werden im Kawan-schah Zwinger im Rheinland gezüchtet.
  • Im Züchterverzeichnis des VDH sind weitere Züchter gelistet, die sich nicht auf bestimmte Farbschläge konzentrieren.
  • Die Züchterliste vom Deutschen Windhund- und Rennverband e.V. umfasst mehr als 20 Züchter in ganz Deutschland, sowie Züchter in der Schweiz und in Frankreich.

Windhunde in Not – Biete einem Saluki ein Zuhause

In ihrer Heimat kommen Salukis häufig vor und werden deshalb häufig in Tierheimen abgegeben oder als Streuner aufgegriffen. Einige deutsche Vereine zur Rettung von Windhunden in Not stehen in Kontakt mit Tierheimen im nahen Osten und bringen hin und wieder Salukis zur Vermittlung ins Land. Hier könntest Du fündig werden, wenn Du einem Vierbeiner in Not helfen möchtest:

Fazit: Nicht jeder Halter kann mit dem Saluki mithalten

  • Er ist sensibel und nicht immer gehorsam. Man sollte ihn erziehen „“wie eine Katze““.
  • Es kostet viel Zeit und Einfallsreichtum, um den Hetzjäger als Begleithund bei Laune zu halten. Tägliches Radfahren, Skaten oder Joggen gehört zum Alltag mit Saluki dazu.
  • Sein Jagdtrieb ist in manchen Situationen nicht aufzuhalten. Es besteht ständige Fluchtgefahr, deshalb solltest Du Deinen Freund nur in geschützten Räumen von der Leine lassen (ohne Leine muss er aber hin und wieder laufen).

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