Foxterrier – Klassischer Jagdhund mit unverwechselbarem Gesichtsausdruck
- Drahthaar oder Kurzhaar
- Drei Farben
- Temperamentvoll und aktiv
- Aktiver Jagdtrieb
- Bellt gern und laut
Rasseportrait: Foxterrier
Herkunft | England |
Klassifikation | Jagdhund |
Größe | Widerristhöhe bei Rüden maximal 39 cm, Hündinnen etwas kleiner |
Gewicht | Glatthaar Rüden 7,5 – 8 kg, Hündinnen 7 – 7,5 kg; Drahthaar Rüden 8 kg, Hündinnen etwas weniger |
Körperbau | Sportlich und schmal, Läufe nicht zu kurz |
Augen | Klein und rund, beim Drahthaar fransige Augenbrauen |
Ohren | Nach vorn geneigte Klappohren mit hohem Ansatz, V-förmig |
Fell & Farbe | Drahthaar oder Glatthaar, Farbe weiß mit Flecken in schwarz, loh oder schwarz-loh |
Besonderheiten | Drahthaar und Kurzhaar sind eigenständige Rassen |
Charakter | Aktiv, mutig, temperamentvoll, intelligent |
Pflege | Auf Ernährung achten |
Gesundheit | Neigung zu Allergien, Augenproblemen, Herzproblemen, Blasenkrankheiten, Schulterluxation und Nervenerkrankungen (durch Gentests vermeidbar) |
Zucht | Mischlinge werden häufig in Notstellen vermittelt |
Die zwei Typen des Foxterriers – Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Die zwei Foxterrier-Typen Drahthaar und Glatthaar werden im FCI als eigenständige Rassen geführt. Viele Punkte des Standards sind aber identisch: Abgesehen von der Beschreibung des Haarkleids gibt es keine nennenswerten Unterschiede im Körperbau. Beide Rassen sollten nicht mehr als 39 cm am Widerrist messen. Mit einem Idealgewicht von 8,25 kg ist der drahthaarige Foxterrier etwas schwerer als der smooth-haired Foxterrier, der maximal 8 kg auf die Waage bringen sollte.
Die FCI-Rassestandards für beide Typen
Erkennungsmerkmale des Foxterriers von der flachen Stirn bis zur steifen Rute
- Die flache und sich nach vorn leicht zuspitzende Kopfform mit kaum ausgeprägtem Stopp ist beim Glatthaar-Typ gut erkennbar. Beim Drahthaar wird der Fang durch nach vorn stehende Schnurrhaare optisch verlängert und die Augenbrauen zeichnen sich buschig ab. Volle und runde Wangen sind unerwünscht und der Fang sollte sich gut gemeißelt vom Schädel abheben.
- Der Nasenschwamm ist immer schwarz.
- Die Augen sind klein und rund. Innen und außen setzen die Winkel sich oft dunkel ab und die Augenbrauen sind in der Mitte leicht wulstig (beim Drahthaar etwas länger behaart), was ihnen einen sehr feurigen und intelligenten Ausdruck verleiht.
- Charakteristisch für die Rasse sind die hoch ansetzenden und V-förmigen Klappohren, die streng nach vorne fallen.
- Der Körper ist schmal aber kräftig gebaut, mit einem muskulösen Hals, der zu den Schultern hin breiter wird, und leicht gewölbten, kraftvollen Lenden. Die Rippen reichen bis zu den Ellenbogen.
- Vorn und hinten sind die Läufe eher lang und kräftig. Die langen Schultern sind gut nach hinten gelagert und am Widerrist klar umrissen. Hinten sind die Kniegelenke gut gewinkelt und die Hacken stehen tief.
- Die Rute ist ein weiteres besonderes Merkmal der Rasse, was es umso unverständlicher macht, dass sie früher kupiert wurde, bis man die Praktik in Europa abschaffte. Die Pfoten sind klein, rund und hart.
So unterscheiden sich die Felltypen
Die Felltypen werden getrennt gezüchtet und in jedem reinrassigen Wurf kommen nur drahthaarige oder nur glatthaarige Foxterrier-Welpen zur Welt. Die Beschreibung der erwünschten Farben gleicht sich im Rassestandard, bei genauerem Hinsehen gibt es aber einige Unterschiede:
Offizielle Färbungen und individuelle Zeichnungen
- Die Grundfarbe sollte weiß sein, darauf zeichnen sich klare Flecken in schwarz, loh oder schwarz-loh ab.
- Gestromt, Rot und Leberbraun sind unerwünschte Farben.
- Beim Drahthaar fällt die Lohfarbe meist heller aus als beim Glatthaar. Außerdem trägt der glatthaarige Foxterrier manchmal auch eine schwarze Maske, die beim Drahthaar nie vorkommt.
Die Fellstruktur
- Smooth Coat: Das harte und glatte Deckhaar liegt dicht und füllig am Körper an.
- Wire Coat: Am Kiefer wächst krauses Haar, das länger erscheint als am restlichen Körper. Der Rest des Körpers ist mit drahtigem und dicht wachsendem Haar bedeckt; darunter befindet sich weiche Unterwolle. Auch an den Läufen wächst das Haar dicht und kraus.
Die Geschichte der Foxterrier – Weltweit bekanntes Jagdgenie
In England wurden bis zum 18. Jahrhundert hauptsächlich Black-and-Tan Terrier wie der Manchester Terrier oder der English Toy Terrier gezüchtet. Der erste weiße Terrier Pitch tauchte in den 1790ern auf. Er gehörte dem prominenten Jäger und Falkner Thomas Thornton, der weitere Zuchtanstellungen mit Pitch anstellte. Einige Stammeltern der heutigen Foxterrier gehörten zum Bestand von Reverend John „“Jack““ Russell, der später den nach ihm benannten Jack Russell Terrier aus White Terriern entwickelte. Möglicherweise wurden auch Beagle, Pointer und Dalmatiner eingekreuzt, die genauen Zuchtpläne sind aber nicht bekannt.
Vom Baujäger zum Langläufer
- Zuerst waren Foxhounds kleiner und wurden benutzt, um Füchse und Dachse aus ihren Bauten zu jagen.
- Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden sie langläufiger und sogar für die Wildschweinjagd eingesetzt. Inzwischen sind sie zu groß für die Baujagd, die ohnehin aus der Mode gekommen ist.
Nachfahren und enge Verwandte
- Die feisten Jagdhunde sind Stammväter für viele moderne Rassen. Einigen sieht man ihre enge Verwandtschaft zum Foxterrier direkt an:
- Der Japanische Terrier (Nihon Terrier) stammt direkt von frühen Foxterriern ab, die um 1800 nach Japan kamen.
- Bull Terrier wurden wie Jack Russell Terrier parallel zum Foxterrier aus English White Terriern entwickelt.
- In den Vereinigten Staaten entstand Ende des 19. Jahrhunderts der Toy Fox Terrier (American Toy Terrier) aus kleingeratenen Foxterriern und Chihuahuas. Auch Rat Terrier und Teddy Roosevelt Terrier stammen wahrscheinlich von Foxterriern ab.
- Die amerikanischen Rattler sind nicht zu verwechseln mit dem australischen Miniature Fox Terrier, dem Chilenischen Rat Terrier, dem Brasilianischen Terrier, dem spanischen Ratonero Bodeguero Andaluz und dem australischen Tenterfield Terrier, die alle von englischen Foxterriern abstammen und sich äußerlich und charakterlich stark ähneln.
Das Wesen des flinken Foxterriers – Der Katzenschreck in der Nachbarschaft
Foxterrier sind gern laut, aktiv und aufgedreht. Der Jagdhund in ihnen kann und sollte nicht unterdrückt werden: Unweigerlich wird er jeder Spur folgen, Löcher graben und flüchtende Pelztiere verfolgen. Das Zusammenleben mit Katzen oder Kleintieren ist nur bei sehr früher Sozialisierung und konsequenter Erziehung möglich. Fremde Katzen wird Dein Foxterrier trotzdem immer verbellen und verfolgen. Zur Sicherheit solltest Du Deine vierbeinigen Freunde nicht unbeaufsichtigt zusammen zuhause lassen.
Einmal Jagdhund, immer Jagdhund
- Der Foxterrier wird von Jägern für seine starke Wildschärfe gelobt. Diese zeigt sich manchmal auch gegenüber Artgenossen (besonders bei Rüden) – wenn er jemanden nicht mag, wird er ohne Erziehung jedes Mal ausflippen, wenn sein Feind zu nahe kommt.
- Er ist temperamentvoll, mutig und lässt sich nichts gefallen. Auch mit größeren Hunden legt er sich manchmal an.
- Für Haushalte mit Kindern ist der feiste Engländer nur geeignet, wenn beide Parteien von kleinauf lernen, sanft miteinander umzugehen.
- Sein feuriges Temperament treibt ihn zu so manchem Schabernack. Er muss intellektuell und körperlich gefordert werden, damit er sich nicht zum hyperaktiven Kläffer entwickelt, der ständig an der Leine zieht.
- Ist er erst einmal „“gezähmt““, beschützt er seine Familie gewissenhaft und hält die Meute mit viel Herz zusammen.
Die Erziehung von Foxterrier Welpen – Eine lohnende Aufgabe
Einen Foxterrier wirst Du nur als absoluter Erziehungsprofi zum perfekten Hund aus moderner Haltersicht erziehen. Er wird immer bellen, wenn er ein Eichhörnchen flüchten sieht oder Spaß beim Spielen hat und an der Leine muss er hin und wieder vor sich selbst beschützt werden, damit er nicht unkontrolliert über die Straße rennt. Für die Haltung in der Stadt ist er nur geeignet, wenn es genug Platz zum freien Sport treiben und Stöbern gibt. Ideale Halter wären aktive Familien mit großem Garten, die sich täglich für mehrere Stunden im Freien mit Hund beschäftigen möchten.
Nie wieder Langeweile!
Mit einem Foxterrier im Haus wird es nie langweilig. Er geht auf jeden Vorschlag zum Spielen, Tüfteln und Schnüffeln ein und begleitet die Familie gern bei allen Aktivitäten im Garten, in der Stadt oder im Wald. Der schlimmste Erziehungsfehler bei dieser Rasse ist die Unterforderung. Wenn Dein Vierbeiner unzufrieden wirkt und unerwünschte Verhaltensweisen zeigt, versuche es immer zuerst mit neuen Spielen und Aktivitäten, um ihn tagsüber wirklich voll auszulasten.
Neue Hobbys
- Hundesport (Agility, Obedience, Dog Dancing, Dog Diving, Treibball usw.)
- Spiele mit Tunnel (natürlich, selbstgebaut aus Kartons oder gekauft aus Nylonstoff)
- Suchspiele
- Jagdspiele mit Ball, Frisbee oder Angel
- Intelligenzspiele
Gesundheit ist eine Frage der Zuchtlinie
An und für sich sind Foxterrier sehr robuste und gesunde Hunde, die selten unter Knochen- und Gelenkproblemen leiden. In einigen Zuchtlinien kommen kaum Erbkrankheiten vor, andere sind stärker belastet. Beim Kauf von Welpen solltest Du deshalb immer auf die Abstammung achten und Dir tierärztliche Untersuchungen vorlegen lassen, die die häufigsten Erbkrankheiten bei den Terriern ausschließen. Gesunde Tiere werden etwa 13 bis 15 Jahre alt.
Erbkrankheiten
- Alle Terrier sind anfällig für Allergien. Unverträglichkeiten und Hautprobleme kommen häufiger vor, lassen sich durch Vermeidung der auslösenden Reizstoffe (Waschmittel, Futtermittel, Milben etc.) aber leicht vermeiden.
- Degenerative Myelopathie ist eine schwere Nervenkrankheit, die beim Drahthaar häufiger vorkommt als beim Glatthaar.
- Epilepsie ist beim Wire Haired ebenfalls häufiger als beim Smooth Coated.
- Herzprobleme (pulmonale Stenose)
- Blasensteine und Blasenkrebs
- Taubheit
- Katarakt und Linsenluxation
- In betroffenen Zuchtlinien tauchen Hüftdysplasien bei bis zu 12 % der Tiere auf. Durch Gentests und eine schonende Haltung lässt sich das Risiko minimieren. Auch Schulterluxationen sind bei beiden Typen oft erblich bedingt.
Ernährung von den kleinen Wirbelwinden
Wer so aktiv ist wie der Foxterrier, der braucht gutes Futter, um bei Kräften zu bleiben. Während des Wachstums solltest Du Deinem Welpen spezielles Welpenfutter für gesundes Knochenwachstum geben. Wenn Du Verdauungsprobleme, Haarausfall oder Allergiesymptome bemerkst, versuche es mit einer Futterumstellung. Den Ernährungsplan Deines Energiebündels solltest Du immer mit einem Tierarzt absprechen, damit es ihm an nichts fehlt. Bei kleinen Jagdhunden ist Übergewicht ebenfalls ein großes Gesundheitsrisiko, das Du unbedingt vermeiden solltest.
Foxterrier vom Züchter kaufen – Gesundheit geht vor Schönheit
Foxterrier sind in Deutschland keine allzu beliebten Familienhunde und werden immer noch häufig von Jägern gehalten. Das wirkt sich positiv auf die Zucht aus: Die Linien hierzulande sind nicht überzüchtet und es gibt viele gewissenhafte Freunde der Rasse, die sich um die gesunde Erhaltung kümmern. Trotzdem solltest Du vor einem Welpenkauf genau hinsehen und vielleicht über die Adoption von einem Foxterrier in Not nachdenken, bevor Du einen Hund kaufst.
Hier findest Du Foxterrier-Mischlinge und Welpen vom Züchter
- Im Deutschen Foxterrier Verband e.V. kannst Du nach Züchtern in Deinem Bundesland suchen, Dir aktuelle Wurfmeldungen aus ganz Deutschland ansehen und Abgabetiere auf der Suche nach einem neuen Zuhause finden.
- Der VDH führt mehr Züchter von glatthaarigen Foxterriern in seinem Verzeichnis als Züchter von Drahthaar-Foxterriern.
- Das Portal Foxterrier-Notfelle vermittelt ebenfalls Foxterrier, die Pflegefamilien und neue Familien suchen.
Tipps für den Kauf beim Züchter
- Wenn Du Deine Fellnase für die Jagd einsetzen willst, solltest Du Welpen von einem aktiven Jäger mit Arbeitshunden kaufen. Gleichzeitig sollten Welpen aus solchen Arbeitslinien nicht als Stadthunde gehalten werden.
- Kaufe keine Welpen aus dem Internet und gehe niemals auf Parkplatzverkäufe ein!
- Frage den Züchter nach dem Stammbaum und möglichen Krankheiten der Eltern und Großeltern der Welpen.
- Züchter mit VDH- und/oder FCI-Zertifikat und Mitglieder von Zuchtclubs müssen strenge Auflagen einhalten, die unabhängig geprüft werden. Bei Züchtern ohne Zertifikat solltest Du Dich genau erkundigen, ob sie genug Sachkunde mitbringen, um zum Beispiel Erbkrankheiten und Inzucht zu vermeiden.
Fazit: Ein Foxterrier ist eine lohnende Lebensaufgabe
- Die Erziehung von Foxterriern ist nichts für Anfänger. Wenn sie gelingt, entwickeln sich die Vierbeiner aber zu verlässlichen und flinken Helfern.
- Sein Jagdtrieb ist ihm nicht abzugewöhnen. Er liebt es einfach, Spuren zu verfolgen und Tiere anzubellen.
- Mit fremden Artgenossen legt der temperamentvolle Draufgänger sich manchmal an. Kinder, Katzen und andere Kleintiere sind keine idealen Mitbewohner, er kann aber lernen, mit ihnen klarzukommen.