Warum lecken Hunde einen ab?
- natürliche Verhaltensweise
- Form der Kommunikation
- Zeichen von Zuneigung
- Alternativen anbieten
- Das Ablecken ist eine natürliche Verhaltensweise von Hunden. Sie nutzen ihre Zunge nicht nur zur Nahrungsaufnahme und Körperpflege, sondern auch zur Kommunikation.
- An Händen und Gesicht kann das verschiedene Ursachen haben. Neben der Zuneigung gegenüber dem Menschen nutzen Hunde das Ablecken, um Aufmerksamkeit zu erzeugen oder zur Beschwichtigung.
- Möchtest du nicht, dass dir dein Hund im Gesicht leckt, biete Alternativen wie z. B. deine Hände an. Die lassen sich nach der Kuscheleinheit schnell und gründlich mit Seife waschen.
Natürliche Verhaltensweise von Hunden
Das Lecken gehört zum natürlichen Verhalten von Hunden. Die Vierbeiner nutzen ihre Zunge nicht nur zur Körperpflege und der Nahrungsaufnahme, sondern eben auch zur Kommunikation – untereinander und mit dem Menschen.
Auch Hündinnen lecken ihre Welpen direkt nach der Geburt ab. Einerseits trocknen sie die Kleinen damit, andererseits regt das Lecken den Kreislauf an und die Mutter kann den Geruch der Welpen deutlicher wahrnehmen. Nach dem Fressen regt das Ablecken die Verdauung an und fördert die Beziehung zwischen Mutter und Kind.
Im Rudel lecken Jungtiere, die noch nicht selbst auf die Jagd gehen, die erwachsenen Tiere an der Schnauze ab. Das animiert sie, das vorverdaute Fressen heraus zu würgen, sodass die Kleinen fressen können. Daneben ist das Ablecken der Schnauze ein Symbol für Zuneigung und zeigt eine Unterwürfigkeit gegenüber den erwachsenen Hunden.
Allerdings ist es nicht immer einfach zu verstehen, was uns ein Hund gerade sagen möchte. Gerade, wenn man das Ablecken als unangenehm empfindet, wird es schnell als schlechte Angewohnheit betrachtet.
Was möchte dir ein Hund mit dem Ablecken mitteilen?
Es gibt verschiedene Situationen, in denen ein Hund Menschen ableckt. Damit einher gehen auch unterschiedliche Bedeutungen.
Zuneigung und Wohlgefühl
Streichelst du deinen Hund, nimmt er dieses als Zuneigung wahr und genießt diese Geste. Gleichzeitig will er auch seine Zuneigung kundtun – und leckt dann die Hände oder das Gesicht des Menschen ab. Damit kommuniziert der Vierbeiner Vertrauen, ein Wohlgefühl, aber auch die Akzeptanz der Rudelführung durch „seinen“ Menschen.
Ablecken für die Aufmerksamkeit
Das Ablecken der Hände kann neben der Zuneigung aber auch bedeuten, dass ein Hund etwas haben möchte. Das kann Futter sein, aber auch der Wunsch nach Streicheleinheiten oder Aufmerksamkeit. Diese vorsichtige Art der Kontaktaufnahme ist ebenfalls ein Zeichen dafür, dass ein Hund seine Stellung im Rudel akzeptiert. Andernfalls würde das Tier deutlich fordernder kommunizieren und die Stellung des Rudelführers infrage stellen.
Leckt dein Hund dich ab, um Aufmerksamkeit zu erzeugen oder Futter zu erhalten, überlege dir, ob du das Verhalten auf Dauer fördern möchtest. Schließlich wird dein Hund sich merken, was er mit dem Ablecken erreicht und das Verhalten intensivieren, wenn dieses von Erfolg gekrönt ist.
Ablecken zur Beschwichtigung
Im Rudel lecken rangniedrigere Tiere oft die Schnauze eines ranghöheren Hundes ab, um es zu besänftigen. Manche Vierbeiner zeigen dieses Verhalten auch gegenüber dem Menschen. Dabei muss die Anspannung nicht zwingend auf den Hund bezogen sein. Teilweise reicht es aus, wenn sich ein Mensch mit einem anderen streitet oder besonders laut singt, damit ein Hund den Versuch startet, einen Menschen durch das Ablecken zu beruhigen.
Geschmackserlebnis durch das Lecken
Manchmal hat das Ablecken der Hände auch eine ganz simple Ursache. Hast du gerade etwas verspeist, das dein Hund besonders mag, oder vielleicht auch einen anderen Hund gestreichelt, ist das Interesse an den Gerüchen groß. Da Hunde über das Lecken nicht nur Geschmacks- sondern auch Geruchsmoleküle aufnehmen können, sammeln sie über das Ablecken Informationen. So kann auch Schweiß dazu führen, dass ein Hund den Geschmack einfach ablecken möchte.
Warum lecken Hunde einen Säugling ab?
Einige Hunde lecken auch Säuglinge ab. Damit bringen sie zum Ausdruck, dass sie sich um den Nachwuchs kümmern möchten – und ihn im Notfall auch verteidigen würden. Dieses positive Verhalten solltest du nicht unterbinden, auch wenn es unter Umständen schwerfallen mag.
Hygiene im Gesicht – Alternativen zum Ablecken
Nicht jeder Mensch hat es gern, wenn der Hund mit seiner Zunge im Gesicht leckt. Schließlich nimmt das Tier während eines Tages allerhand Dinge ins Maul, die nicht immer hygienisch einwandfrei sind.
Es ist jedoch nicht sinnvoll, dem Hund das Ablecken seiner Lieblingsmenschen komplett zu verbieten. Schließlich möchte er nur seine Zuneigung zum Ausdruck bringen und wäre von einem Verbot eher irritiert.
Eine Möglichkeit, um das Ablecken des Gesichts zu vermeiden ist, dem Vierbeiner einfach die Hand hinzuhalten. Hier kann er nach Lust und Laune lecken und seine Zuneigung zum Ausdruck bringen. Und du brauchst dir anschließend nur die Hände zu waschen.
Jungtiere kannst du darauf trainieren, dass das Ablecken des Gesichts nicht erwünscht ist. Leckt es dir im Gesicht herum, drehe dich einfach für einige Sekunden weg und ignoriere es. Dadurch lernt der Welpe, dass er mit dem Ablecken das Gegenteil bewirkt. Gleiches gilt, wenn der Vierbeiner das Ablecken nutzt, um Aufmerksamkeit zu erzeugen.
Gefährliche Krankheiten durch das Ablecken?
Einige Menschen fürchten sich vor Krankheiten, wenn ein Hund sie ableckt. Das ist in weiten Teilen größtenteils unbegründet, doch solltest du einen direkten Kontakt zwischen menschlicher und tierischer Schleimhaut vermeiden. Gerade, wenn sich der Hund vorher am After geleckt hat, wäre eine Übertragung von Darmparasiten auf diesem Weg denkbar. Auch können Hunde Bakterien übertragen. Während die Tiere keine Symptome zeigen, können diese bei Menschen im Extremfall zu Blutvergiftungen oder auch einer Hirnhautentzündung führen.
Es ist daher in jedem Fall sinnvoll, sich nach dem Ablecken die Hände zu waschen, bevor du dir in den Augen reibst oder Mahlzeiten zubereitest.
Weiterführendes
Dieses Video erklärt dir, warum Hunde einen ablecken:
So kannst du die Zuneigung beim Hund verstehen:
Auf diese Weisen zeigt dein Hund dir seine Zuneigung: