Bordeaux Dogge: Anspruchsvoll, aber treu
- Brauchen viel Platz
- Müssen ebenerdig leben
- Vermieter- und Passantenschreck
- Treu und hingebungsvoll, rücksichtsvoll zu Kleineren
- Wenig Bewegungsdrang
Rasseportrait: Bordeaux Dogge
Herkunft | Frankreich |
Klassifikation | Wachhund, Schutzhund |
Größe | Widerristhöhe bei Rüden 60 – 67 cm, bei Hündinnen 57 – 65 cm |
Gewicht | Mindestgewicht von 45 kg für Hündinnen, für Rüden 50 kg |
Körperbau | Muskulös, breit, großer Kopf |
Augen | Weit auseinander stehend und mit Falten umrahmt |
Ohren | Nach vorn gerichtete Klappohren, nicht kupiert |
Fell & Farbe | Kurzes mahagonifarbenes Fell, wenige weiße Abzeichen sind erlaubt |
Besonderheiten | In Deutschland als möglicherweise gefährlich eingestuft |
Charakter | Geduldig, ausgeglichen, furchtlos, gemächlich |
Pflege | Hin und wieder baden und kämmen, Schlafplätze regelmäßig desinfizieren |
Gesundheit | Kurze Lebenserwartung (5 – 7 Jahre), diverse Krankheitsanfälligkeiten (besonders Gelenkdysplasien) |
Zucht | Reformbedürftig, dafür gibt es zahlreiche Adoptions- und Pflegemöglichkeiten |
Erkennungsmerkmale der Bordeaux Dogge: Kastenförmige Rotschöpfe
Bordeaux Doggen sind in allen Belangen breit und kräftig, dabei allerdings nicht gerade sportlich. Rüden erreichen eine Widerristhöhe von 60 bis 68 Zentimetern, Hündinnen werden 58 – 66 Zentimeter groß und sie wiegen kaum je unter 50 Kilogramm (Mindestgewicht für Hündinnen 45 Kilogramm). Auf Fremde wirken die großen Hunde meist grimmig und beängstigend, da ihre Mundwinkel stets weit herabhängen und viele erwachsene Tiere bernsteinfarbene, leicht stechende Augen haben.
Kurze Rassebeschreibung vom Kopf bis zur Rute
- An der Stirn und um die Lefzen ist der mächtige Kopf der Tiere von feinen Hautfalten überzogen. Anhand der Kopfform ist der starke Knochenbau der Hunde zu erkennen, vor allem die Stirn tritt markant hervor. Die Schnauze ist doggentypisch kurz und sehr breit gewachsen, die Kiefer sind sichtbar kräftig. Laut FCI-Rassestandard für die Hunde sollte der Kopfumfang etwa so groß sein wie die Widerristhöhe.
- Typisch für Bordeaux Doggen ist der kräftige Vorbiss: Die untere Zahnreihe steht gerade vor den oberen Schneidezähnen. Die Zähne sind groß, gerade aufgereiht und leicht nach innen gekrümmt. Von der Seite betrachtet verdecken die hängenden Lefzen den Unterkiefer. Der Vorbiss und die leicht erkennbaren Faltenim Gesicht, an der Stirn um den Fang und am Kehlkopf verleihen den Hunden ihr angsteinflößenes Äußeres.
- Früher wurden die hoch ansetzenden Klappohren kupiert, um die bedrohliche Optik der Hunde noch zu unterstreichen. In Deutschland ist die tierquälerische Praktik streng verboten. Vom Kauf von kupierten Hunden aus dem Ausland ist aus Tierschutzgründen unbedingt abzusehen.
- Die Augen liegen weit auseinander und spiegeln die Absichten der ausgeglichenen Wachhunde ehrlich wider. Keine Verschlagenheit ist in ihrem Gesichtsausdruck zu erkennen. Dunkle Augenfarben werden bevorzugt, es kommen allerdings auch häufiger bernsteinfarbene und hellbraune Augen vor.
- Die Bordeaux Dogge hat eine auffallend starke und breite Brust mit großem Umfang. Der gesamte Brust- und Schulterbereich ist mit lockerer Haut bedeckt, die im Stehen keine Falten schlägt. Schultern und Hüfte sind breit und kurz. Die kraftvollen Läufe sind mit großen Muskeln bedeckt, die sich klar durch die Haut und das glatte Fell abzeichnen.
- Die Rute setzt mäßig hoch an und ist am Ansatz sehr breit. Zur Spitze hin verengt sie sich leicht. Kupieren ist auch hier streng verboten und kann lebensgefährlich für die Welpen enden!
Eintönigkeit in der Zucht: Fellstruktur und Farben bei Bordeaux Doggen
Die Hunde haben kurzes, glatt anliegendes Fell, das kaum Pflege braucht. Bordeaux Doggen werden seit ihrer Entstehung in nur einer Farbe mit unterschiedlich ausgeprägten Farbschlägen gezüchtet. Durch die strenge Selektion hat sich die allgemeine Gesundheit der Hunde in den letzten zwei Jahrhunderten rapide verschlechtert. Obwohl Züchter vereinzelt eine Lockerung der Zuchtbedingungen oder Einkreuzungen ähnlicher Rasse zur Gesundung der Bordeaux Doggen fordern, bleibt der eingeschränkte Rassestandard vorerst bestehen:
- Die Grundfarbe ist immer falbfarben, von hellem Isabell bis hin zu rötlichem Mahagoni.
- Der Nasenschwamm ist meist rot, bei Tieren mit dunkler Maske schwarz.
- Dunkle Masken dürfen nicht das ganze Gesicht bedecken.
- Weiße Abzeichen sind nur an der Brust und an den Pfoten zulässig.
Herkunft der Bordeaux Dogge: Saupacker aus dem Westen Frankreichs
Die sogenannten Saupacker im fürstlichen Europa gelten als die direkten Vorfahren der heutigen Molosser und doggenartigen Hunde. Bordeaux Doggen ähneln den kräftigen Jagd- und Schlachthunden noch stärker als nahe Verwandte wie die deutsche Dogge, die englische Bulldogge oder der Bullmastiff. Möglicherweise entstanden die französischen Doggen durch Kreuzungen von Saupackern mit dem großen und weniger aggresiven English Mastiff oder auch Tibetan Mastiffs. Zunächst wurden verschiedene Typen und Größen gezüchtet: Neben dem Dogue de Bordeaux wurden auch kleinere Doguins für die Jagd eingesetzt, die es genau wie die Dogue de Paris und die Dogue de Toulouse heute nicht mehr gibt.
Historische Aufgabenfelder der Dogue de Bordeaux im Überblick
- Heute dienen die Hunde ausschließlich als Begleit-, Wach- und Schutzhunde, nachdem sie im zweiten Weltkrieg fast ausgestorben waren.
- Auf Schlachthöfen hielten französische Doggen bis ins 19. Jahrhundert Schlachttiere für die Tötung fest.
- Als Jagdhunde wurden sie für die Hetze und die Tötung von Wildschweinen, Hirschen, Bären und Dachsen eingesetzt.
- Bis ins 19. Jahrhundert galten Besuche in Hetzgärten als beliebter Zeitvertreib für europäische Großstädter. Dabei handelte es sich um Tierkampfarenen, in denen Molosser für Hundekämpfe und Hetzen mit großen, teilweise exotischen Raubtieren eingesetzt wurden.
- Zu den Vorfahren der europäischen Hundekampf-Rassen und Saupacker gehören die römisch-griechischen Kampfhunde, die im Zuge römischer Eroberungen nach Mitteleuropa kamen. Diese kämpften in Arenen gegen Gladiatoren und Tiere oder rissen im Krieg feindliche Soldaten und Pferde.
Wesen und Charakter: Furchtlos und trotzdem sanft
Bordeaux Doggen bewachen gewissenhaft ihr Revier und ihr Rudel. Dabei verhalten sie sich nur aggressiv, wenn die Situation es unbedingt erfordert und ein Angreifer abgewehrt werden muss. Die Hunde können Gefahrensituationen gut einschätzen und haben eine hohe Reizschwelle – kleinere Hunde, Kinder und Passanten haben bei gut erzogenen Bordeaux Doggen also nichts zu befürchten. Sie verhalten sich rücksichtsvoll gegenüber Kleineren und sehen über Ärgereien einfach hinweg.
Durch nichts aus der Ruhe zu bringen
- Bordeaux Doggen haben viel Geduld und regen sich niemals unnötig auf.
- Sie sind verhältnismäßig träge und faulenzen gern.
- Heiße Temperaturen setzen ihnen aufgrund der verkürzten Schnauze zu.
- Obwohl sie sich beim Training häufig zieren, sind sie loyal und zuverlässig.
- Die Wachhunde sind sehr aufmerksam – dabei bellen sie kaum, sondern setzen eher ihre Körpermasse zur Einschüchterung ein.
- Sie sind ausgeglichen und behalten bei guter Sozialisierung auch in Stresssituationen die Nerven.
- Erzieherische Maßnahmen wie lautes Ermahnen oder dominante Gesten von Mensch und Tier ignorieren die Sturköpfe einfach. Nur mit positiver Verstärkung lassen sie sich zu Befehlen überreden.
Bordeaux Doggen im Umgang mit Menschen
Bordeaux Doggen haben ein großes Repertoire an Gesichtsausdrücken und sie teilen ihre Gefühle offen mit. Fremden gegenüber begegnen sie reserviert – Besucher im Haus werden genau überprüft, bevor sie sich entspannen und Streicheleinheiten abholen. Die Hunde sind sehr anhänglich und möchten ihren Halter stets in der Nähe wissen. Ihre sonst so entspannte und selbstsichere Art verfliegt schnell, wenn sie für längere Zeit allein gelassen werden. Nach längerer Abwesenheit kann es passieren, dass Du allgemeines Chaos oder zerstörte Möbel vorfindest.
Der ruhige Pol im belebten Haushalt
Die Hunde tun nichts lieber, als entspannte Zeit mit ihrem Halter zu verbringen. Leben Kinder im Haus, entstehen meist enge Freundschaften. Auch WG-Mitbewohner und Gäste gehören schon nach kurzer Gewöhnungszeit zum Rudel. Hat die Bordeaux Dogge immer einen ihrer „Ansprechpartner“ im Haus, fühlt sie sich wohl und geborgen. Für Familien mit hundeerfahrenen Kindern, Wohngemeinschaften mit offenen Mitbewohnern und Pärchen mit gutem Zeitmanagement sind die großen Hunde deshalb gut als Beschützer geeignet. Schon aufgrund ihres hohen Gewichts sollten sie allerdings nie ohne Aufsicht mit Kindern spielen.
Erziehung und Haltung von Bordeaux Doggen: Geduld ist gefragt
Die starken Hunde stellen ihre Muskelkraft selten mit vollem Körpereinsatz zur Schau. Sie neigen zur Lethargieund lassen sich an manchen Tagen kaum zum Spazierengehen überreden. Ausgewachsene Doggenrüden neigen zur Dominanz und schüchtern fremde Rüden gern ein. Mit systematischem Training vom ersten Tag an entwickeln sich die loyalen Hunde jedoch zu ruhigen Begleitern, die aufs Wort hören und sich leicht führen lassen.
Benimmregeln für Bordeauxdoggen-Welpen
- Positive Verstärkung ist der Schlüssel zur erfolgreichen Erziehung der Hunde.
- Schon als Welpen müssen sie lernen, ihren kindlichen Übermut unter Kontrolle zu halten. Besonders bei der Begrüßung von Menschen und Hunden müssen die Hunde im Erwachsenenalter behutsam vorgehen.
- Auch kleine Welpen brauchen große Spielzeuge, die sie nicht verschlucken können.
- Wenn Du die Essenszeiten für Mensch und Hund klar trennst, hält sich das Betteln auch bei saftigen Leckereien in Grenzen.
- Neigt Dein Hund zum Knabbern an Möbeln oder Kleidungsstücken, biete ihm dafür vorgesehene Alternativen wie Kauseile oder bruchfestes Spielzeug an.
Hunde mit hohen Ansprüchen
Rund die Hälfte aller Bordeaux Doggen entwickeln im Laufe ihres relativ kurzen Lebens Hüft- und Gelenkprobleme. Um diesem rassetypischen Problem vorzubeugen, solltest Du die empfindlichen Knochen der Hunde schonen. Das bedeutet:
- Ausreichend Bewegung (schonen heißt nicht vernachlässigen)
- Eine ebenerdige Wohnung (Treppensteigen nur in Ausnahmefällen)
- Regelmäßige Untersuchungen beim Tierarzt
- Verzicht auf Leistungssport und Ausdauerübungen
- Ein weicher Liegeplatz im Haus
- Erhöhte Trink- und Futternäpfe
- Spezielle Ernährung für Welpen im Wachstum (bei großen Hunden bis zu 1,5 Jahre)
Der Lernalltag mit kleinen Bordeaux Doggen: Kleine Schritte führen auch zum Ziel
Beim Welpentraining solltest Du darauf achten, Deinen Hund nicht zu überfordern. Die phlegmatischen Hunde erkennen neue Zusammenhänge erst nach vielen Wiederholungen. Wird Dein Welpe größer, verhält er sich stur, wenn er frustriert ist oder angeschrien wird. Mit viel Geduld und positiver Verstärkung entwickelt er sich jedoch schnell zum Musterhund, der sein Temperament stets unter Kontrolle hat. Der Besuch in der Welpen- und Hundeschule ist mit einer französischen Dogge unbedingt nötig: Hier triffst Du andere Hundehalter mit großgewachsenen Hunden, die keine Angst zeigen und sich auf Trainingseinheiten einlassen.
Beschäftigungsmöglichkeiten für gemächliche Hunde
- Bordeaux Doggen lieben es, einfach Zeit im Garten, auf der Terasse oder an einem anderen ruhigen und übersichtlichen Ort zu verbringen und das Geschehen zu beobachten.
- Sie möchten bei allem dabei sein und begleiten Dich gern auf kleinen Besorgungsgängen in der Stadt (auch wenn sie vor der Tür warten müssen).
- Beim Tauziehen wird Dein Hund Dich höchstwahrscheinlich stets überbieten.
- Suchspiele und leichte Intelligenzspiele regen gelangweilte Hunde an.
- Robustes Kauspielzeug sollte immer zugänglich sein, damit die Hunde ihrem Drang zum Beißen und Knabbern nachgehen können.
Pflege, Ernährung und Gesundheit: Das schwere Los der französischen Doggen
Bordeaux Doggen leiden wie alle modernen Doggenarten an vielen gesundheitlichen Problemen, die durch eine ungesunde Zucht zurückzuführen sind. Äußerlichkeiten wie die Farbe, die kurze Schnauze und der große Kopf bestimmten seit der Einführung der modernen Hundezucht die Auswahl der Zuchttiere, wodurch sich die durchschnittliche Lebenserwartung der Hunde auf katastrophale 5 – 7 Jahre verkürzt hat. Wie dringend die Hunderasse eine Gesundzüchtung nötig hat, ist auch an der hohen Sterblichkeitsrate von Welpen sowie an der hohen Rate an Totgeburten zu erkennen.
Anfälligkeiten der Hunderasse im Überblick
- Gelenkprobleme: Das Risiko für Hüft- und Ellenbogendysplasien ist überdurchschnittlich hoch, außerdem treten Patellaluxationen, Knochenkrebs, Rheuma und Arthrose auf.
- Augenprobleme: Entropium, Ektropium, Hängelider, Cherry Eye Syndrom, retinale Dysplasie.
- Atemprobleme aufgrund verengter und verkürzter Atemwege.
- Dilatative Kardiomyopathie (DCM): Tödlich verlaufende Herzerkrankung bei großen Hunden.
- Hyperkeratose (Verhornung) an den Fußballen.
- Weitere Herzprobleme: Aortenklappenstenose, Inuffizienz, Hyperthermie.
- Magendrehung: Lebensgefährlicher Magen- und Darmverschluss, der eine sofortige Operation erfordert.
- Verdauungsprobleme: Extreme Flatulenzen, Allergien, andere Unverträglichkeite.
Hygiene wird bei Doggen klein geschrieben
Die französische Dogues brauchen nur wenig Pflege und legen keinen Wert auf langes Bürsten oder Sauberkeit. Sie sabbern in Bewegung und auch in Ruhephasen und hinterlassen häufig einen unhygienischen Film auf Kleidungsstücken oder Sitzpolstern, die intensiv beschnüffelt werden. Schon als Welpen furzen die Hunde hörbar (und stark riechend). Wie alle Hunde haben sie einen markanten Eigengeruch, den Fremde noch stärker wahrnehmen als Du selbst. Obwohl Du Deinen Hund also selten bürsen, kämmen oder baden musst, fällt mit einer Bordeaux Dogge im Haus einiges an Hausarbeit an.
Gesunde Ernährung für Welpen im Wachstum
Heranwachsende Welpen brauchen spezielles Futter, damit sie starke Knochen entwickeln. Bordeaux Doggen brauchen länger als kleinere Hunderassen, bis sie vollständig ausgewachsen sind. Fast jeder Hundefutter-Hersteller bietet spezielle Mischungen für Welpen an, um den erhöhten Nährstoffbedarf leicht abzudecken. Ausgewachsene Hunde sollten kein Welpenfutter bekommen, da sie sonst zu viele Kalorien aufnehmen und übergewichtig werden. Da Bordeaux Doggen schnell altern und nicht gerade sportlich sind, dabei aber zur Fressgier und zum Schlingen neigen, solltest Du die Zusammensetzung und die Menge des Futters stets an die Bedürfnisse Deines Hundes anpassen.
Gesunde Zucht unmöglich? Das solltest Du vor dem Kauf von Welpen wissen
Die Bordeaux Dogge ist ein trauriges Beispiel für die ungesunde Art der Rassezüchtung, die seit Ende des 19. Jahrhunderts durchgeführt wird. Vor der Einführung von Rassestandards wie der Beschränkung zugelassener Farben oder der Auswahl von besonders kurznasigen Hunden hatte die Rasse eine deutlich höhere Lebenserwartung. Auch Allergien und andere rassetypische Krankheiten schlichen sich durch inzüchtige Verpaarungen und eine auf Äußerlichkeiten bedachte Zuchtauswahl in die Zuchtlinien ein. Möchtest Du einen Welpen vom Züchter kaufen, wähle deshalb unbedingt einen seriösen Anbieter, der die Gesundzüchtung der Rasse unterstützt.
Erschwerte Zuchtbedingungen bestimmen den Preis
Die Sterblichkeitsrate von Welpen ist bei Bordeaux Doggen relativ hoch. Statistisch gesehen wird jeder achte Hund tot geboren oder stirbt binnen einer Woche nach der Geburt. Auch der Tod der Mutter kommt bei Geburten von Bordeaux Doggen häufiger vor als bei anderen Hunderassen in dieser Größenordnung. Um gesunde Welpen dieser Rasse zu erhalten, müssen professionelle und geschulte Züchter sich ständig mit anderen vernetzen, penibel auf den Stammbaum ihrer Zuchthündinnen und Deckrüden achten und verschiedene Gentests bei ihren Hunden durchführen. Der Preis für einen Welpen kann realistisch betrachtet kaum unter 1250 Euro liegen – je nach Zuchtlinie kann der Preis bis zu 3000 Euro oder mehr betragen.
Welpenkauf mit moralischen Hürden
Angesichts des kritischen gesundheitlichen Zustands der Rasse grenzt die Vermehrung heutzutage an Qualzucht. Hast Du moralische Vorbehalte beim Kauf, bist aber dennoch begeistert vom Wesen der Tiere, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
1. Bordeaux Doggen Mischlinge
Obwohl nicht eindeutig bewiesen ist, dass Mischlinge generell gesünder und langlebiger sind als reinrassige Artgenossen, kann die Verpaarung mit einer langschnäuzigen Rasse oder einer anderen Doggenart sich positiv auf die Entwicklung der Knochen und der Atemwege auswirken. Einige wenige Züchter bieten gelegentlich Mischlinge aus gezielten Verpaarungen von zwei gesunden Rassehunden an.
2. Bordeaux Doggen adoptieren
Hast Du Bedenken bei einem Züchter, kaufe auf keinen Fall einen Welpen aus Mitleid – melde den betreffenden Züchter beim Verdacht auf eine Qualzucht beim örtlichen Veterinäramt–LINK–(https://www.tierschutzbund.de/information/hintergrund/recht/tierquaelerei-melden/). Möchtest Du einem armen Welpen helfen, erkundige Dich beim örtlichen Tierheim oder bei einer Tiervermittlungsstelle. Vor der Adoption solltest Du allerdings bedenken, dass betroffene Hunde noch häufiger an Krankheiten leiden und vielleicht schon einige traumatische Erfahrungen gemacht haben. Adoptieren ist also nur etwas für erfahrene und solvente Hundehalter.
3. Pflegestelle für Bordeaux Doggen eröffnen
Im Tierheim leiden die menschenbezogenen Hunde sehr, gleichzeitig fühlen sich nur wenige Hundehalter einem so großen Brocken gewachsen. Pflegestellen für Bordeaux Doggen werden deshalb jederzeit dringend gesucht. Wenn Du Dir vorstellen kannst, bei der Vermittlung und Versorgung eines Problemhundes zu helfen, nehmen Tierschutzorganisationen Dein Angebot sicher gern an.
Vermittlung von Bordeaux Doggen aus schlechter Haltung
- Bordeauxdoggen in Not (Streetdogs Europe)
- Molosser-Vermittlungshilfe
- NotDogge e.V.
- Tierheimhelden
- Tiervermittlung
Fazit: Der Aufwand lohnt sich
- Die Hunde machen viel Arbeit und eine Krankenversicherung ist unbedingt empfehlenswert.
- Dafür sind Dogues sind anhänglich, sensibel und geduldig.
- Sie wirken abschreckend auf andere. Das ist nachts auf der Straße manchmal hilfreich, bei der Wohnungssuche eher nicht.
- Dogues sabbern, furzen und faulenzen gern. Legst Du großen Wert auf Hygiene, schaffe Dir einen sanften Enzymreiniger für alle Oberflächen im Haus an.
Hallo, eine Anmerkung zum Furzen; das liegt am falschen /unverträglichen Futter oder Zusätzen. Unser furzt so selten, wie er bellt …. also beinah nie, und mit dem geeigneten Futter (und Futtwechsel, wenn die Verträglichkeit sich verändert ) riecht es überhaupt nicht. Auch das sabbern stimmt so nicht grundsätzlich. Nach dem trinken muss er abgeputzt werden, da er über die Lefzen tropft aber das ist auch das einzige „sabbern“- abgesehen vom möglichen schwitzen draußen oder Konditionierungsspeichel, der gleichsam bei anderen Hunden aufkommt. Das ‚Nicht’ gilt aber genauso wenig allgemein für Alle, wie, dass sie generell viel sabbern und furzen würden.
Beste Grüße